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Warum ich trotz aller Negativmeldungen positiv denken und positiv fühlen möchte

  • karstenhartdegen
  • 15. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit
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In meinem beruflichen Alltag bin ich in Deutschland und Österreich viel unterwegs: in Hospiz- und Palliativdiensten, in Schulen, in Fort- und Weiterbildungseinrichtungen, in Langzeitpflegeeinrichtungen und Universitätskliniken.


Diese Orte sind geprägt von intensiven Erfahrungen, von Leid, von Überforderung und von einer Atmosphäre, die oft von Sorgen und negativen Nachrichten durchdrungen ist.


Es wäre leicht, sich von dieser Stimmung anstecken zu lassen. Doch ich habe mich bewusst entschieden, positiv zu denken und positiv zu fühlen, nicht aus Naivität, sondern aus Überzeugung und aus einem tiefen Gesunderhaltungstrieb.

Negatives Denken und Fühlen verstärken Gefühle der Hilflosigkeit, sie rauben Energie und verengen den Blick.

Positives, lösungsorientiertes Denken und ein bewusst gepflegtes positives Fühlen hingegen eröffnen Handlungsspielräume, stärken die eigene Widerstandskraft und ermöglichen konstruktives Handeln. Gerade in den sensiblen Bereichen, in denen ich tätig bin, ist diese Haltung unverzichtbar: Sie hilft, Würde und Lebensqualität in Hospizen zu bewahren, Kinder in Schulen zu ermutigen, Ressourcen in Pflegeeinrichtungen zu aktivieren und Hoffnung in Kliniken zu vermitteln.

 

Resilienz als tägliche Übung

Die Forschung zur Resilienz macht deutlich, dass Widerstandskraft kein angeborenes Talent ist, sondern ein Prozess, der durch Übung und Disziplin entsteht. Es bedeutet, sich immer wieder bewusst gegen das negative Gedanken- und Gefühlskarussell zu entscheiden und stattdessen konstruktive Wege zu suchen.

Das ist nicht immer einfach. Gerade in Umgebungen, in denen Leid und Belastung allgegenwärtig sind, braucht es innere Stärke, Selbstreflexion und die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren.

Die Positive Psychologie spricht hier von „mentaler Hygiene“: So wie der Körper Pflege braucht, benötigt auch der Geist und das Gefühlsleben regelmäßige Übungen, um gesund zu bleiben. Dazu gehören Achtsamkeit, Dankbarkeit, das bewusste Wahrnehmen kleiner Fortschritte und die Fähigkeit, Sinn auch in schwierigen Situationen zu erkennen.

 

Gesundheitliche Dimension

Aktuelle Studien belegen, dass positives Denken und Fühlen nicht nur die Psyche stärken, sondern auch direkte Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit haben. Laut dem Deutschen Ärzteblatt gilt Optimismus als Schutzfaktor gegen Stress und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Die AOK hebt hervor, dass positive Gedanken und Gefühle das Immunsystem aktivieren und die Regeneration fördern. Damit wird deutlich: Eine konstruktive Haltung ist nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern auch ein Beitrag zur langfristigen Gesunderhaltung.

 

Fazit

Die Welt ist voller negativer Nachrichten, und gerade in meinem beruflichen Umfeld sind Sorgen und Belastungen allgegenwärtig. Doch ich entscheide mich bewusst für eine andere Haltung: lösungsorientiert, konstruktiv und positiv, im Denken wie im Fühlen. Das bedeutet nicht, Schwierigkeiten zu ignorieren oder schönzureden. Es bedeutet, sie ernst zu nehmen, und dennoch den Blick auf Hoffnung und Handlungsmöglichkeiten zu richten.

Es ist ein täglicher Prozess, der Übung und Disziplin erfordert. Aber er lohnt sich: für meine eigene Gesundheit, für meine Resilienz und für die Menschen, denen ich begegne. Denn nur durch positives Denken und Fühlen entsteht die Kraft, Probleme tatsächlich zu bewältigen.

 

Literatur

Berndt, C. (2023). Resilienz: Das Geheimnis der psychischen Widerstandskraft. Was uns stark macht gegen Stress, Depressionen und Burn-out. München: dtv. https://www.dtv.de/buch/christina-berndt-resilienz-28291

Gilan, D., Helmreich, I., & Hahad, O. (2021). Resilienz – die Kunst der Widerstandskraft: Was die Wissenschaft dazu sagt. Freiburg im Breisgau: Herder. https://www.herder.de/leben-shop/resilienz-die-kunst-der-widerstandskraft-gebundene-ausgabe/c-30/p-16165/

Carnegie, D. (2017). Sorge dich nicht – lebe! München: Ariston. (Original erschienen 1948). https://www.randomhouse.de/Buch/Sorge-dich-nicht-lebe/Dale-Carnegie/Ariston/e493978.rhd

Murphy, J. (2015). Die Macht des positiven Denkens: Das große Lesebuch. München: Goldmann. https://www.penguin.de/Buch/Die-Macht-des-positiven-Denkens/Joseph-Murphy/Goldmann/e493979.rhd

Hillienhof, A. (2025). Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Psychische Resilienz vermindert Risiko. Deutsches Ärzteblatt PP, 8/2025. https://www.aerzteblatt.de/archiv/herz-kreislauf-erkrankungen-psychische-resilienz-vermindert-risiko-167ed2b6-3d78-4f9a-8861-d4ba38e7ffec

AOK. (o. J.). Wie positive Gedanken die Gesundheit beeinflussen. AOK Gesundheitsmagazin. https://www.aok.de/pk/magazin/wohlbefinden/motivation/wie-positive-gedanken-die-gesundheit-beeinflussen/

 
 
 

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