Schwierige Lernende – allgemeine Präventionsmaßnahmen und Handlungsstrategien an allgemein- und berufsbildenden Schulen
Schulleitungen und Lehrkräfte tragen oft die Bitte an mich heran, Fortbildungen zum Umgang mit problematischen Lernenden zu geben. Vorsichtig wird formuliert, dass die Klientel der Lernenden sich stark verändert hat. Dabei werden immer wieder Termini wie „sehr schwierig“, „herausfordernd“, „besonders“, „speziell“ verwendet.
Ich spüre in diesen Äußerungen eine gewisse Überforderung, Hilf- und Ratlosigkeit und eine Suche nach schnellen Lösungen und Wege, um dieser Situation zu begegnen.
In der Forschung wird diese gesellschaftliche und berufliche Herausforderung umfassend berücksichtigt:
So weist etwa ein Drittel aller Grundschulklassen eine sozial schwierige Zusammensetzung der Lernenden auf (Weishaupt 2022). Auch wird der Beruf des Lehrenden als besonders beanspruchend wahrgenommen. Insbesondere der tätigkeitsbedingte Stress aufgrund der Komplexität der Handlungssituationen und der Unsicherheit bezüglich der Folgen des eigenen Handelns trägt dazu bei (Beuchel; Cramer 2021; Wesselborg 2020; Wesselborg 2017).
Lernende mit externalisierenden Auffälligkeiten stellen eine große Herausforderung sowohl für Lehrkräfte aller Schularten selbst als auch die gesamte Klassengemeinschaft dar. Dabei ist das Bindungsverhalten hinsichtlich des Umgangs mit externalisierenden Auffälligkeiten von allen Lehrkräften besonders wichtig (Sungen 2021).
Gesellschaftlich gesehen ist es die Kernaufgabe der Lehrperson, in der sozialen Interaktion mit den Lernende eine günstige Lernumwelt zu schaffen, Lernprozesse auszulösen und die Lernenden beim Erwerb sozialer Kompetenzen zu unterstützten. Dazu zählen insbesondere die Fähigkeit, tragfähige Beziehungen zu anderen Menschen zu unterhalten, Konflikte konstruktiv zu lösen, aggressives Verhalten ab- und prosoziales Verhalten aufzubauen. Die Gestaltung gelingender sozialer Interaktionen stellt für Lehrpersonen eine große Herausforderung dar (Wettstein 2019).
Zwar gibt es in der Literatur viele Tipps und Tricks zum Umgang mit Lernenden mit einzelnen „Störungsformen“, aber nur wenig Hinweise und Hilfestellungen im Sinne einer systemischen und ganzheitlichen Sicht- und Denkweise.
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