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Die Kraft von Sinn in meiner Tätigkeit

  • karstenhartdegen
  • 20. Nov.
  • 3 Min. Lesezeit

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Die Frage nach der Sinnhaftigkeit und Sinnstiftung ist der zentrale Antrieb meiner selbstständigen Arbeit als Referent und Dozent.

Sinn wird in der aktuellen Forschung als eine wesentliche Ressource für Motivation, Resilienz und Wohlbefinden beschrieben.

Gerade im Gesundheitswesen zeigt sich, dass Sinn und Resilienz eng miteinander verflochten sind und entscheidend zur Bewältigung von Belastungen beitragen (Han, Yeun & Roh, 2023; Jochimsen, 2023).

Meine Workshops entstehen nicht, um bloß Inhalte zu vermitteln oder Termine zu füllen. Ziel ist es, Pflegepersonen, Lehrkräfte sowie Mitarbeitende im Hospiz- und Palliativdienst zu stärken – Menschen, die täglich mit hohen Belastungen konfrontiert sind und deren Arbeit zugleich von unschätzbarem Wert für die Gesellschaft ist. Ebenso richtet sich das Angebot an Menschen, die selbst in sinnstiftenden Tätigkeiten arbeiten und ihre intrinsische Motivation und innere Kraft entfalten möchten.


Sinn als Ressource im Arbeitskontext

Der Sinn meiner Tätigkeit liegt darin, den Teilnehmenden nicht nur theoretisches Wissen zu vermitteln, sondern sie mit praktischen und gut umsetzbaren Übungen und Techniken zu unterstützen, die unmittelbar im Alltag anwendbar sind. Dazu gehören Methoden zur Stressregulation, Techniken zur Priorisierung und Selbstorganisation sowie Übungen zur Förderung von Achtsamkeit und innerer Stabilität. Aktuelle Studien zeigen, dass die Wahrnehmung von Sinn im Beruf die psychische Gesundheit stärkt und die Resilienz fördert, insbesondere bei Pflegepersonen und medizinischem Fachpersonal in Krisenzeiten (BMC Psychology, 2023; BMC Health Services Research, 2023).

Pflegepersonen erleben in meinen Workshops, dass ihre Arbeit nicht nur Routine ist, sondern ein wertvoller Beitrag zum Leben anderer Menschen. Lehrkräfte erkennen, dass sie trotz hoher Anforderungen Gestaltungsspielräume haben und ihre Arbeit einen nachhaltigen Einfluss auf Kinder und Jugendliche hat. Mitarbeitende im Hospiz- und Palliativdienst erfahren, dass ihre Tätigkeit – so belastend sie sein mag – zutiefst sinnstiftend ist, weil sie Menschen in ihrer letzten Lebensphase Würde und Geborgenheit schenken. Orientierungssuchende, wert- und sinnorientierte Menschen wiederum finden Impulse, wie ihre Resilienz und ihr Sinn zusammenwirken und neue Perspektiven eröffnen.


Sinn und Resilienz als komplementäre Konzepte

Sinn und Resilienz sind untrennbar miteinander verbunden. Sinn gibt Orientierung, Resilienz gibt Kraft. In den Workshops wird beides vermittelt: die innere Haltung, die Arbeit als sinnvoll und sinnstiftend zu erleben, und die konkreten Techniken, Belastungen konstruktiv zu bewältigen. Dabei gilt das Wort von Friedrich Nietzsche: „Wer ein Warum zum Leben hat, erträgt fast jedes Wie“ (Nietzsche, 1889/1999). Dieses „Warum“ ist der Sinn, der Menschen trägt und ihnen die Kraft gibt, auch schwierige Situationen zu meistern.

Resilienz wird in der aktuellen Forschung als dynamischer Prozess verstanden, der nicht nur Belastungen abfedert, sondern auch Wachstum und Weiterentwicklung ermöglicht (Knispel, 2025; Human Resources for Health, 2024). Studien zeigen, dass Sinn eine zentrale vermittelnde Rolle spielt: Wer seine Arbeit als bedeutsam erlebt, kann Krisen besser bewältigen und sogar posttraumatisches Wachstum erfahren (Han et al., 2023). Trainingsprogramme zur Resilienzförderung belegen zudem, dass gezielte Interventionen die psychische Widerstandskraft von Gesundheitsfachkräften nachhaltig stärken können (Springer Nature, 2025).


Vielfalt als Herausforderung und Quelle von Sinn

Die Arbeit mit wechselnden Zielgruppen ist herausfordernd. Fast täglich stehen andere Menschen im Mittelpunkt, anspruchsvoll, niveauvoll, gebildet und kritisch, oft mit sehr unterschiedlichen Perspektiven. Diese Vielfalt verlangt Flexibilität und die Fähigkeit, Inhalte, Sprache und Methoden immer wieder neu anzupassen. Gleichzeitig liegt darin ein besonderer Sinn: In der Begegnung mit so unterschiedlichen Menschen entsteht ein lebendiger Austausch, der bereichert und trägt. Forschung zur Resilienz im Teamkontext zeigt, dass gerade die Vielfalt von Perspektiven die kollektive Widerstandskraft stärkt (BMC Health Services Research, 2024).


Fazit

Der Sinn meiner Tätigkeit liegt darin, Menschen mit praxisnahen Übungen und Techniken zu stärken, ihre Resilienz zu fördern und dadurch nicht nur den Alltag, sondern auch das Umfeld positiv zu beeinflussen. Sinn ist Antrieb, Energiequelle und Kompass. Er macht die Arbeit zu mehr als Wissensvermittlung, er verwandelt sie in eine Aufgabe, die erfüllend und nachhaltig wirkt und die mir bei allen Herausforderungen Kraft gibt – und nicht nimmt.


Literatur

 
 
 

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